Film- und Medienkunst – Mitglieder

Ruth Beckermann

Filmschaffende und Autorin

Am 27. November 1952 in Wien geboren, lebt in Wien.
Seit 2022 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, Sektion Film- und Medienkunst.

www.ruthbeckermann.com

Biographie

1970/71 Hebräisch und Middle Eastern Studies an der Universität Tel Aviv.
1971-1977 Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien.
1975/76 Studium der Fotografie an der School of Visual Arts, New York.
1977 Promotion (Dr. phil.) an der Universität Wien mit einer Dissertation über "Das Bild der Frau in den US-Zeitschriften im 19. Jahrhundert".
1971/72 Redakteurin bei der Zeitschrift "Trend".
1973/74 Redakteurin bei der Schweizer Zeitschrift "Weltwoche".
1975/76 Aufenthalt in New York, Super 8-Filme und Fotoserien.
Mitarbeit bei den Aktivitäten zur Durchsetzung eines Filmförderungsgesetzes im "Syndikat der Filmschaffenden Österreichs".
1978-1983 Mit-Gründerin des Vereins für angewandte Medienforschung und des Filmverleihs "Filmladen".
1984-1986 Lehrtätigkeit an der Universität Salzburg zu Medien und Zeitgeschichte.
Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung in der Zwischenkriegszeit im vor allem jüdischen 2. Wiener Bezirk.
Engagement in der Anti-Waldheim-Bewegung und in Nahost-Friedensinitiativen.
Seit 1987 freie Autorin und Filmschaffende.
1991 Geburt eines Sohnes.
1991-1995 Wohnsitz in Paris.
1999 Gründung der "Interessensgemeinschaft Österreichischer Dokumentarfilm" (Obfrau 2000-2008).
2002/03 Gastprofessur an der UIC, Chicago.
2004/05 Lehrauftrag an der Hochschule für Angewandte Kunst, Wien.
Intensive Beschäftigung mit jüdischen Themen und österreichischer Zeitgeschichte, mit Täterforschung und Erinnerungskultur, aber auch Projektionen und Konstruktionen aller Art.
Zahlreiche internationale Festival- und Vortragsreisen, Lehraufträge und Jurytätigkeiten.
Mitglied der Academy of Motion Pictures, L.A., der Akademie des Österreichischen Films und von dok.at (Interessengemeinschaft Österreichischer Dokumentarfilm).

Werk

Dokumentarfilme (Regie)
1977 Arena besetzt, Kompilationsfilm
1978 Auf amol a Streik, Buch/Regie (mit Josef Aichholzer)
1981 Der Hammer steht auf der Wiesʼn da draußen, Buch/Regie (mit Josef Aichholzer, Michael Stejskal)
1984 Wien retour Buch/Regie (mit Josef Aichholzer)
1987 Die papierene Brücke
1991 Nach Jerusalem
1996 Jenseits des Krieges
1999 Ein flüchtiger Zug nach dem Orient
2001 homemad(e)
2006 Zorros Bar Mizwa
2006 Mozart Enigma, 1 Min.
2011 American Passages
2012 Jackson/Marker 4am
2013 Those Who Go Those Who Stay
2016 Die Geträumten
2018 Waldheims Walzer
2022 MUTZENBACHER
2024 Favoriten

Ausstellungen/Installationen
Die Mazzesinsel, 1986, Künstlerhaus Wien
europamemoria, Graz (Kulturhauptstadt Europas 2003) – Dom im Berg 2003, Wien – MUMOK 2004, Paris – Maison des Arts Créteil 2006, Gorizia – Trgovski dom 2014
Leben! Juden in Wien nach 1945, Jüdisches Museum Wien, 2008
The Missing Image, Installation am Albertinaplatz Wien, 2015
Joyful Joyce, Mehrkanal-Installation, Salzburger Festspiele 2019
europamemoria reloaded, European Forum Alpbach 2019

Bücher und Herausgeberschaften
Die Mazzesinsel. Juden in der Wiener Leopoldstadt 1918-38, Löcker Verlag, Wien 1984 (in franz. Übersetzung "Vienne, rue du temple", Hazan, Paris 1986)
Unzugehörig. Österreicher und Juden nach 1945, Löcker Verlag, Wien 1989
Ohne Untertitel. Fragmente einer Geschichte des österreichischen Kinos. Hg. mit
Christa Blümlinger, Sonderzahl Verlag, Wien 1996
Jenseits des Krieges. Ehemalige Wehrmachtssoldaten erinnern sich. Mit einem Vorwort von Robert Menasse, Döcker Verlag, Wien 1998
Europamemoria, Czernin Verlag, Wien 2003 (Katalog + DVD)
Leben! Juden in Wien nach 1945, Mandelbaum Verlag, Wien 2008

Auszeichnungen

(Auswahl)
1985 Würdigungspreis, für: Wien retour
1987 Staatspreis für Filmkunst und Alpinale Preis, für: Die papierene Brücke
1997 Wiener Filmpreis, für: Jenseits des Krieges
1997 Prix des bibliothèques, Frankreich, Prix special du jury cinéma du réel, Paris, für: Jenseits des Krieges
2000 Manès-Sperber-Preis für Literatur
2001 Booz, Allan & Hamilton Preis, für: homemad(e)
2012 Diagonale-Preis (Montage), für: American Passages
2014 Darko Bratina Preis
2014 Großer Diagonale-Preis bester Dokumentarfilm, für: Those Who Go and Those Who Stay
2016 Großer Diagonale-Preis bester Spielfilm; Diagonale-Preis Montage; Prix international de la Scam, Ring der Filmkunst, Bildrausch Basel; Milano Filmmaker, Preis für den besten Film, für: Die Geträumten
2016 Ehrenkreuz der Republik Österreich für Wissenschaft und Kunst
2018 Berlinale (Forum) Glashütte - Original Dokumentarfilmpreis für den besten Dokumentarfilm; Play Doc, Tui, Bester Film; Docaviv International Competition - Special Jury Award; Atlàntida Film Fest, Publikumspreis; Milano Filmmaker, Young Jury Prize, für: Waldheims Walzer
2019 Österreichischer Filmpreis, Dokumentarfilmpreis; Franz-Grabner-Preis, für: Waldheims Walzer
2022 Berlinale (Encounters), Bester Film; Subversive Film Festival (Zagreb), Special Jury Award; XIII Festival de Cine Al Este (Lima), Press Jury's Prize for Best Film (Al Este Competition), für: MUTZENBACHER
2024 Friedensfilmpreis der Berlinale, für: Favoriten