Digitalisierung, Kooperationen
Digitalisierung der Modellbücher und des Hainer-Hill-Fotoarchivs im Bertolt-Brecht-Archiv
Projektlaufzeit: April 2014 – 2015
Der Prozeß der Jeanne d`Arc zu Rouen, Szenenfoto
Mit der finanziellen Unterstützung der Berliner Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten konnten 2013 die teilweise stark beanspruchten 104 Modellbücher von Bertolt Brecht sowie 724 Fotografien von Hainer Hill in einem aufwändigen Verfahren restauriert werden.
Ziel des Projekts 2014/2015 war die Bestandsschonung der herausragenden und stark nachgefragten Originale durch die Digitalisierung sowie die dezentrale online-Zugänglichmachung der Digitalisate in der archiveigenen Datenbank sowie in der Deutschen Digitalen Bibliothek und im Archivportal-D.
Bei den Modellbüchern handelt es sich um in Buchform überlieferte Dokumentationen des Geistes einer Aufführung (Peter Voigt), in denen die Grundabläufe der Inszenierungen Brechts festgehalten werden (Mutter Courage und ihre Kinder, Leben des Galilei, Der kaukasische Kreidekreis u.a.). Die Bücher bestehen in der Regel aus mehreren hundert Fotografien, Texten der Stücke und handschriftlichen Anmerkungen Brechts, entstanden von den 1940er bis in die 1960er Jahre. Auch die Fotografien von Hainer Hill gehören zu den herausragenden Dokumenten des Bertolt-Brecht-Archivs. Hainer Hill (1913–2001) war Bühnenbildner und Fotograf. In den vielleicht produktivsten Jahren Brechts nach dem Zweiten Weltkrieg, von 1952 bis 1954, arbeitete er am Berliner Ensemble, wo er die wichtigsten Inszenierungen und Probearbeiten fotografierte.
Im Zuge des Projekts wurden die Modellbücher sowie die Fotografien digitalisiert, so dass 89.000 digitale Images und 104 PDF/A-Dateien entstanden. Die digitale Einsicht im Lesesaal der Akademie der Künste ersetzt die Nutzung der sensiblen Originale. Große Teile beider Bestände sind auch online in der Deutschen Digitalen Bibliothek einzusehen. Durch eine Kooperation mit dem Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin wird die digitale Langzeitarchivierung und digitale Langzeitverfügbarkeit der im Projekt entstandenen Daten gewährleistet.
Projektleitung: Prof. Dr. Erdmut Wizisla, Franziska Latell (M.A.)
