Grubetsch
„Was ist das, ein Unglück?“, dachte Ann. „Ist es wie der Hof dort unten und wie das Zimmer dort hinten? Oder gibt es auch noch andere Unglücke, rote glühende leuchtende Unglücke? Ach, wenn ich so eins haben könnte!“ Grubetsch, 1927
Anna Seghers’ Erzählung Grubetsch, im vorstädtischen Armutsmilieu angesiedelt, geht in ihrer sprachlichen Raffinesse und differenzierten Figurengestaltung über Sozialkritik weit hinaus. „Ein böser Hof, und in dem Hof ein Mann, der es versteht, die geheimen Wünsche der Menschen nach Zugrundegehen zu erraten und jedem in seiner Weise zu erfüllen.“ So charakterisierte Anna Seghers ihren frühen Text, für den sie 1928 neben Aufstand der Fischer von St. Barbara den Kleist-Preis erhielt.
Mona Schlatter bringt den Hinterhof der Zwanziger Jahre in den Seghers-Salon: „Arbeitslose in Mietskasernen, Baal im Kellerloch. Das klingt unheimlich und doch heimlich vertraut.“
Einrichtung: Mona Schlatter, Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Dramaturgie
Mit künstlerischer Unterstützung von Yochay Hacher
Mit Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch: Johanna Martini, Elias Nuriel Kohl, Markus Ücker