18.3.2013, 22 Uhr

Florian Beigel mit dem Großen Kunstpreis Berlin 2013 geehrt

Akademie der Künste vergab am 18. März den "Kunstpreis Berlin Jubiläumsstiftung 1848/1948"

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und Akademiepräsident Klaus Staeck mit den Kunstpreisträgern und Juroren. In der Mitte Florian Beigel. Foto Katharina Kneisel
Der Architekt Florian Beigel wurde mit dem Großen Kunstpreis Berlin 2013 ausgezeichnet. Die Akademie der Künste vergibt den mit 15.000 Euro dotierten Preis jährlich und im Turnus ihrer Sektionen im Auftrag des Landes Berlin.
Zudem wurden sechs Kunstpreise Berlin in Höhe von jeweils 5.000 Euro vergeben. Den Kunstpreis in der Sparte Bildende Kunst erhielt die Berlinerin Birgit Dieker, in der Sparte Baukunst ging der Preis an José Selgas und Lucía Cano mit ihrem Madrider Architekturbüro Selgas Cano Arquitectos, in der Sparte Musik an den in Berlin lebenden Simon Steen-Andersen aus Dänemark. Der Literaturpreisträger Reinhard Kaiser-Mühlecker kommt aus Österreich. Die Darstellende Kunst zeichnete den in Berlin lebenden Regisseur Ulrich Rasche aus. Die Film- und Medienkunst teilte den Preis für zwei junge Regisseure: Ali Samadi Ahadi aus Tabriz/Iran und Nadim Mishlawi aus Beirut/Libanon. Mit dem Großen Kunstpreis an Florian Beigel ehrt die Jury, bestehend aus den Akademie-Mitgliedern Francine Houben und Matthias Sauerbruch sowie Axel Sowa, nicht nur einen ausgezeichneten Architekten, sondern vor allem einen herausragenden und leidenschaftlichen Hochschullehrer. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit würdigte den Preisträger mit den Worten: "Beigels Werk und noch mehr sein architektonisches Denken machen auf neue Weise sensibel für die Wichtigkeit der Ideen und Anschauungen, die dem späteren Baugeschehen vorausgehen müssen."

Florian Beigel, 1941 in Konstanz geboren, studierte in Stuttgart und London Architektur und ist seit den 1970er Jahre als freier Architekt und in der Lehre tätig. 1980 gründete er die „Architectural Research Unit“ (ARU) an der (heutigen) London Metropolitan University. Das Besondere an der ARU ist die Verbindung von Praxis und Lehre. Beigel gelang es, innerhalb des Hochschulbetriebs außergewöhnliche Bauvorhaben zu realisieren, darunter „Half Moon Theatre“ und „Bishopsfield Housing“, beide in London sowie in der Nähe von Seoul, „Paju Book City“ und „Youl Hwa Dang Publishing House“. „Beigels Praxis zeichnet sich durch hohe Konzeptionalität und geistige wie gestalterische Durchdringung aus. Er hat als einflussreicher Lehrer in London eine ganze Generation jüngerer Architekten inspiriert und geformt“, so die Begründung der Jury, in der es weiter heißt: „Bei aller Gründlichkeit und Anspruch auf gesamtheitliche Denkweisen hat Beigel einen ausgeprägten Sinn für Stil. … Seine Arbeiten sind nie ideologisierend und rechthaberisch, sondern präzise und elegant. Beigel hat mit seiner Tätigkeit einen wichtigen Beitrag zum gesamteuropäischen architektonischen Diskurs der Gegenwart geleistet und liefert wertvolle Impulse für die Verbindung von akademischer Reflexion und der Praxis des Bauens.“

Der Kunstpreis Berlin Jubiläumsstiftung 1848/1948 wurde 1948 in Erinnerung an die März-Revolution von 1848 von dem Berliner Senat gestiftet und wird seither immer am 18. März verliehen. Seit 1971 vergibt die Akademie der Künste im Auftrag des Landes jeweils alternierend in einer ihrer sechs Sektionen den Großen Kunstpreis und in allen sechs Sparten Kunstpreise.
Preisträger des Großen Kunstpreises der letzten Jahre waren Cristina Iglesias (2012), Claire Denis (2011) und Thomas Langhoff (2010).
Dokumentation

Verleihung des Großen Kunstpreises Berlin 2013 an den Architekten Florian Beigel
Videodokumentation der Reden von Klaus Staeck, Klaus Wowereit und Matthias Sauerbruch

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Schnitt: Uwe Ziegenhagen; Kamera: Uwe Ziegenhagen, veit-lup