29.10.2013, 00 Uhr
Künste im Exil
Eine virtuelle Ausstellung
„Ins Exil gehen heißt, seinen Platz in der Welt zu verlieren.“ Mit diesen Worten umschrieb Jean-Paul Sartre die tiefgreifenden Folgen, die Exil und Emigration für einen Künstler bedeuten konnten: den Verlust der Heimat und häufig auch des angestammten Kulturkreises, die Trennung von Familie und Freunden und schließlich die Sorgen um die ökonomische Existenz. Der Auseinandersetzung mit dem facettenreichen Thema widmet sich die virtuelle Ausstellung „Künste im Exil“ (http://kuenste-im-exil.de), die am 15. September startete und an der das Archiv der Akademie der Künste als Kooperationspartner beteiligt ist. Das vom Beauftragten für Kultur und Medien geförderte Projekt will die Erinnerung an die Vertreibungsschicksale von Künstlern und Künstlerinnen zusammenführen und sie ins Bewusstsein der Gesellschaft bringen. Exil in Vergangenheit und Gegenwart sollen in Beziehung gebracht, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Blick genommen werden. Im Mittelpunkt stehen zunächst Schriftsteller, Filmemacher, bildende Künstler, Theaterschaffende und Musiker, die von den Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945 aus Deutschland vertrieben wurden. In weiteren Schritten soll die Perspektive auf das Künstlerexil in der Gegenwart erweitert werden. Lebensläufe und Exilstationen werden durch Exponate veranschaulicht, die aus ganz unterschiedlichen Kunst- und Kultureinrichtungen stammen und die sich der virtuellen Ausstellung als Plattform bedienen. Aus den reichhaltigen Exilbeständen der Akademie sind die Archive so prominenter Exilanten wie Bertolt Brecht, Hanns Eisler, Lion Feuchtwanger, John Heartfield, Heinrich Mann und Arnold Zweig vertreten. In einem dreimonatigen Werkvertrag werden zurzeit weitere Objekte für die laufend ergänzte Ausstellung ausgesucht und mit Erläuterungstexten versehen.
> Zur virtuellen Ausstellung „Künste im Exil“ (http://kuenste-im-exil.de)