22.5.2017, 12 Uhr
Alfred-Döblin-Preis 2017 an María Cecilia Barbetta
Der Preis wurde am 21. Mai 2017 in der Akademie der Künste am Pariser Platz verliehen.
Die Schriftstellerin María Cecilia Barbetta hat den Alfred-Döblin-Preis 2017 erhalten. Die Preisträgerin wurde unter sechs Autorinnen und Autoren ausgewählt, die sich am 20. Mai in Werkstatt-Lesungen im Literarischen Colloquium Berlin der Diskussion stellten.
Die Preisverleihung fand am 21. Mai in der Akademie der Künste, Pariser Platz, statt. María Cecilia Barbetta las aus dem ausgezeichneten Manuskript mit dem Arbeitstitel Bloody Mary. Nach einem Gespräch mit der Preisträgerin lasen die Akademie-Mitglieder Katja Lange-Müller und Uwe Timm aus Texten Alfred Döblins.
Neben María Cecilia Barbetta waren Alida Bremer, Stephan Groetzner, Anja Kampmann, Sebastian Polmans und Fridolin Schley nominiert. Der diesjährigen Jury gehörten die Literaturkritiker Mara Delius, Wiebke Porombka und Tobias Lehmkuhl an. Ihre Entscheidung begründete die Jury wie folgt:
„Den Alfred-Döblin-Preis 2017 erhält María Cecilia Barbetta für ihr Romanprojekt Bloody Mary. In ihm verschränkt sie auf so kunstvolle wie leichthändige Weise die Geschichten kleiner Leute in einem Vorort von Buenos Aires mit der großen Geschichte am Vorabend der argentinischen Militärdiktatur. In Bloody Mary trifft Spiritismus auf Politik, treffen tote Wellensittiche auf blutende Marienstatuen und weinende Zeitungshändler. Ein so furioses wie kühnes Unterfangen, in dem selbst die Mumien lebendig scheinen.“
María Cecilia Barbetta wurde 1972 in Buenos Aires geboren, wo sie Deutsch als Fremdsprache studierte. Mit einem DAAD-Promotionsstipendium kam sie 1996 nach Berlin und blieb. Im Jahre 2000 promovierte sie an der FU Berlin, seit 2005 schreibt sie als freie Autorin. 2008 erschien ihr erster Roman Änderungsschneiderei Los Milagros im S. Fischer Verlag.
Der von Günter Grass gestiftete und gemeinsam von der Akademie der Künste und dem Literarischen Colloquium Berlin ausgerichtete Alfred-Döblin-Preis wird in diesem Jahr zum 21. Mal verliehen. Der Preis ist mit 15.000 € dotiert und wird im Sinne des Stifters für ein längeres, noch unabgeschlossenes Prosamanuskript vergeben. Die letzten Preisträger waren Natascha Wodin (2015) und Saša Stanišić (2013).