25.3.2013
Heinrich-Mann-Preis 2013 an Robert Menasse
Preisverleihung am Mittwoch, 27. März 2013, 20 Uhr
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin-Mitte, Plenarsaal, Eintritt frei
Begrüßung: Norbert Miller
Laudatio: Ijoma Mangold
Dankesrede: Robert Menasse
Der Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste geht in diesem Jahr an den Romancier und Essayisten Robert Menasse. Diese Wahl trafen die Juroren Thomas Assheuer, Akademie-Mitglied Norbert Miller und Uwe Kolbe, der Preisträger des letzten Jahres. Der mit 8.000 € dotierte Preis für Essayistik wird am kommenden Mittwoch, am 27. März, dem Geburtstag Heinrich Manns, im Akademie-Gebäude am Pariser Platz verliehen.
Neben seinen literarischen und philosophischen Leistungen ehrt die Jury mit dem Preis auch Robert Menasses Engagement und Einstehen für Europa. In seinem vor kurzem erschienenen Großessay „Der Europäische Landbote“ hat er überzeugend den Vorwurf widerlegt, Intellektuelle hätten zu Europa nichts zu sagen: „Menasse wirbt für ein postnationales Europa, weil er glaubt, die Geschichte enthalte immer noch zu viel nationales Gift… Als skeptischer, vom Leben belehrter Schriftsteller weiß Menasse, dass keine historische Vernunft Europa hilfreich zur Seite steht und der Union eine aussichtsreiche Zukunft garantiert. Doch als Philosoph weigert er sich, dem Pessimismus und der Unvernunft das Feld zu überlassen. Es ist ein Vergnügen, Robert Menasse bei diesem inneren Widerstreit zuzuschauen.“
Robert Menasse wurde 1954 in Wien geboren, studierte Germanistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Wien, Salzburg und Messina. Er promovierte 1980 mit einer Arbeit über den „Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb“. Anschließend lehrte er sechs Jahre an der Universität São Paulo. Seit 1988 lebt er zumeist in Wien. Veröffentlichungen u.a.: „Trilogie der Entgeisterung“ (1995), „Die Vertreibung aus der Hölle“ (2001), „Das war Österreich. Gesammelte Essays zum Land ohne Eigenschaften“ (2005), „Die Zerstörung der Welt als Wille und Vorstellung - Frankfurter Poetikvorlesungen“ (2006), „Permanente Revolution der Begriffe. Vorträge zur Kritik der Abklärung“ (2009), „Ich kann jeder sagen. Erzählungen vom Ende der Nachkriegsordnung“ (2009, alle Suhrkamp Verlag), „Der Europäische Landbote. Die Wut der Bürger und der Friede Europas“ (2012, Paul Zsolnay Verlag)
Die Preisträger der letzten Jahre waren Uwe Kolbe (2012), Marie-Luise Scherer (2011), Michael Maar (2010) und Hanns Zischler (2009).
(Vgl. Pressemeldung vom 22.01.2013)