6.3.2020

Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für Jeanine Meerapfel

Jeanine Meerapfel, seit 2015 Präsidentin der Akademie der Künste, wird heute im Rahmen eines Festakts mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Staatsministerin Monika Grütters überreicht ihr den Orden im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für ihre Erfolge als Filmemacherin und Autorin sowie ihren Einsatz für Menschenrechte, Meinungsfreiheit und die gleichberechtigte Vielfalt der Kulturen.

„Ich empfinde die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz als eine große Ehre und zugleich als eine Verpflichtung. Die jüngsten rechtsextremen und antisemitischen Anschläge in Deutschland verlangen von uns allen, Zivilität und Humanität entschieden zu verteidigen. Wir sind verpflichtet, mit den Mitteln der Kunst und im Sinne der Aufklärung gegen Hass, Verrohung, Diskriminierung und Gewalt zu kämpfen: Es geht um den sozialen Frieden und die Demokratie. Ich erinnere an Primo Levi: ‚Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen'“, so Jeanine Meerapfel anlässlich der Ordensübergabe.

Jeanine Meerapfel (geb. 1943 in Buenos Aires) ist Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin. Von 1964 bis 1968 studierte sie am Institut für Filmgestaltung der Ulmer Hochschule für Gestaltung bei Alexander Kluge und Edgar Reitz. 1980 drehte sie ihren ersten Spielfilm Malou. Es folgten zahlreiche prämierte Dokumentar- und Spielfilme wie Im Land meiner Eltern (1981), La Amiga (1988) u.v.a. Von 1990 bis 2008 war Jeanine Meerapfel Professorin im Bereich Film/Fernsehen an der Kunsthochschule für Medien Köln. 2012 kam ihr neuester Film Der deutsche Freund, eine argentinisch-deutsche Koproduktion, in die Kinos. In Zusammenarbeit mit Floros Floridis entstanden die audiovisuellen Essays Confusion / Diffusion (2015) und Moving Sand / Topos (2019). Im Dezember 2019 war sie Jury-Präsidentin des Festivals des Neuen Lateinamerikanischen Films in Havanna.