5.5.2021
Arbeit am Gedächtnis – Transforming Archives
Schwerpunktprogramm Mai – November 2021
Ausstellung, Laufzeit ab Juni bis zum 19. September 2021
Akademie der Künste, Pariser Platz
Aus Anlass ihres 325-jährigen Bestehens reflektiert die Akademie der Künste mit dem Programm „Arbeit am Gedächtnis – Transforming Archives“ die entscheidende Rolle der Künste und von Kulturinstitutionen in der Gedächtniskultur. Mit einer großen Ausstellung ab Juni und einer Reihe von Veranstaltungen von Mai bis November 2021 beleuchtet das Programm die aktuelle künstlerische Praxis, sich mit Erinnerung und Gedächtnisspeichern auseinanderzusetzen: Künstler*innen befragen Archive, überdenken Auswahlprozesse, tasten Lücken im Depot ab. Dazu sind die Akademie der Künste und ihr Archiv selbst ein Ort der künstlerischen Erinnerungsarbeit mit der Aufgabe, tradierte Wissens- und Erinnerungsräume zu verteidigen und zugleich neu zu bewerten. So bedeutet „Arbeit am Gedächtnis – Transforming Archives“ für die Akademie der Künste im Jubiläumsjahr auch eine Selbst-Befragung der eigenen Arbeit. Denn wie und woran sich eine Gesellschaft erinnert, ist zur Schlüsselfrage geworden in einer Zeit, in der Selbstverständnisse neu verhandelt und Ein- und Ausschlussmechanismen infrage gestellt werden.
Im Zentrum des Schwerpunkts steht die Ausstellung „Arbeit am Gedächtnis – Transforming Archives“ im Akademie-Gebäude am Pariser Platz. Die Ausstellung wird bis Anfang Juni aufgebaut und für das Publikum geöffnet, sobald die Corona-Verordnung es zulässt.
13 Auftragsarbeiten machen die Grammatik von Erinnern und Vergessen sichtbar und stellen Aufbewahrtes in neue Kontexte. Die künstlerische Arbeit am Gedächtnis zeigt sich hier als archäologische Praxis und politische Handlung, sie positioniert sich gegen Geschichtsvergessenheit und setzt sich für die Dekolonisierung und Diversifizierung der Wissensbestände ein. Die beteiligten Künstler*innen, mehrheitlich Akademie-Mitglieder und Alumni der Stipendiat*innenprogramme der Akademie, verarbeiten das Thema aus ihren unterschiedlichen Perspektiven: bildende Kunst, Literatur, Film, Musik und Theater. Die installativen Arbeiten sind weitläufig in den Ausstellungssälen und öffentlichen Bereichen des Akademie-Baus inszeniert. Ein Ausstellungssaal ist 15 exemplarisch ausgewählten Objekten und Dokumenten aus dem Archiv der Akademie der Künste gewidmet. Sie zeugen von der Erinnerung als Triebfeder künstlerischen Schaffens und fügen sich zu einer Konstellation künstlerischer Verfahrensweisen: „Erinnern ist Arbeit“ (Einar Schleef).
Mit Arbeiten von Mirosław Bałka, Candice Breitz, Ulrike Draesner, Arnold Dreyblatt, Thomas Heise, Susann Maria Hempel, Alexander Kluge, Eduardo Molinari, Matana Roberts, Cemile Sahin, Cécile Wajsbrot, Jennifer Walshe, Robert Wilson
Archivpositionen von Walter Benjamin, Bertolt Brecht, Inge Deutschkron, George Grosz, Walter Kempowski, Käthe Kollwitz, Ursula Mamlok, Heiner Müller / Emine Sevgi Özdamar, Edgar Reitz, Einar Schleef, Axel Schultes / Charlotte Frank, Uwe Timm, Heinrich Vogeler, Mary Wigman, Christa Wolf
Begleitend zur Ausstellung finden per Livestream wöchentlich Gespräche, Vorträge und Diskussionsrunden statt, mit den Künstler*innen der Ausstellung und Gästen wie Aleida Assmann, Sharon Macdonald, Max Czollek, Julian Heynen und Alice Creischer. Zum Auftakt spricht am 2. Juni die Akademie-Präsidentin und Filmemacherin Jeanine Meerapfel mit der Schriftstellerin Cécile Wajsbrot.
Zu der Ausstellung erscheint ein Magazin in deutscher und englischer Sprache.
Weitere Informationen zur Ausstellung und den Veranstaltungen:
www.adk.de/gedaechtnis
Ausstellungsdaten
Arbeit am Gedächtnis – Transforming Archives
Ausstellung, ab Juni – 19. September 2021
Die Ausstellung wird geöffnet, sobald es die Corona-Verordnung zulässt.
Di – So 11 – 19 Uhr
Eintritt € 9 / 6
Di ab 15 Uhr und bis 18 Jahre Eintritt frei
Coronabedingte Zugangsbeschränkungen, Zeitfenstertickets
Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin, Tel. 030 200 57-1000
Pressekontakt (im Auftrag der Akademie der Künste)
Dorothea Walther
Tel. 030 7700 8798, box@dorotheawalther-pr.de