Eugen Gomringer »Die brasilianische Intelligenz in Kunst und Poesie« Zur Ausstellung »Das Verlangen nach Form«
Vortrag und das anschließende Gespräch mit Robert Kudielka werden um die Beziehungen der konkreten Poesie in Deutschland und Brasilien kreisen. Die Gründung der brasilianischen Gruppe »Noigandres« (1952) und die von Eugen Gomringer, Marcel Wyss und Dieter Roth gegründete Zeitschrift »Spirale« (1953) werden näher betrachtet. Obwohl Décio Pignatari und Eugen Gomringer zunächst gemeinsam die konkrete Poesie vertraten, gingen die Entwicklungen in Brasilien und Deutschland auseinander. So ging es beispielsweise in Deutschland eher um eine Kunstsprache als neue Kommunikationsform in der Welt.
Welchen Stellenwert und welche Interpretation erfahren das Rationale und das Psychologische bzw. das »lyrische Ich« und wie ist das Verhältnis von Ordnung und Irrationalem, das Verhältnis von Literatur und bildender Kunst?
Eugen Gomringer gilt als »Vater der konkreten Poesie« und war von 1954 bis 1957 Sekretär von Max Bill an der Ulmer Hochschule für Gestaltung. 1955 verabreden Eugen Gomringer und Décio Pignatari in Ulm die Bezeichnung »Konkrete Poesie« für die neue, in Europa und Brasilien weitgehend unabhängig voneinander entwickelte Form von Dichtung. Seit 1971 ist er Mitglied der Akademie der Künste.
Vortrag und Gespräch auf Deutsch.