Volker Braun: „Die hellen Haufen“
Nach den „Werktagen“, dem großen ‚Arbeitsbuch’, hat sich Volker Braun wieder ganz auf das Feld der Fiktion begeben – einer Fiktion jedoch, die bewusst mit der Geschichte und ihren Möglichkeiten arbeitet. Mit Ernst Blochs Satz „Was wir nicht zustande gebracht haben, müssen wir überliefern“ als Motto erzählt Volker Braun von einem Aufstand, der nie stattgefunden hat.
Am 1. Mai 1992 demonstrieren viertausend streikende Arbeiter an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und errichten einen Zaun mit der Aufschrift: „Kein Kolonialgebiet“. Der Protest nimmt immer größere Dimensionen an, man marschiert gen Berlin, debattiert die Belagerung von Erfurt, und es kommt zum großen Arbeiterkrieg. Mit der ihm eigenen Fabulierkraft, mit Ironie und bitterem Ernst erzählt Volker Braun eine mögliche, konkrete Geschichte, wie nur er sie erzählen kann. Der Literaturkritiker Jörg Magenau führt in das Buch ein.
Volker Braun ist Mitglied der Akademie der Künste.