"Karaman" Spielfilm von Tamer Yigit und Branka Prlic
In "Karaman" zeigen die Berliner Regisseure Tamer Yiğit und Branka Prlić die Spannungen zwischen und innerhalb der Generationen in der türkischen Gesellschaft. Als modernes Land mit strategischer Position zwischen Europa und dem Nahen und Mittleren Osten steht die Türkei heute im Spannungsfeld zwischen Säkularismus und Religion, zwischen Tradition und Moderne, zwischen dem Militär und der Zivilregierung, zwischen den nicht immer ausgesprochenen Lasten der Geschichte und den wachsenden Ansprüchen einer sich schnell entwickelnden Zukunft.
Erol (Talu Emre Tüntaș) und seine Metal-Freunde zieht es in die Höhlen rings um den Vulkanberg Karadağ, sie trinken und philosophieren, umgeben von den ältesten Zeugnissen menschlicher Siedlungen. Lange ist seine Schwester Zehra (Ișılay Gül) nicht zu Hause gewesen, und ihr Vater (Yusuf Kadir Han) gibt sich alle Mühe. Doch das, was war und das, was vielleicht kommt, drängt sich immer wieder in seine Anstrengungen. Begleitet vom Chor der Umstehenden lassen sich die Protagonisten durch ihr eigenes Drama treiben – bis Zehra das enthüllt, weswegen sie eigentlich gekommen ist.
„Karaman“ lief auf der diesjährigen Berlinale im Programm „Perspektive Deutsches Kino“.
Tamer Yiğit war Stipendiat der Sektion Darstellenden Kunst 2010.
>> Karaman
Spielfilm von Tamer Yiğit und Branka Prlic, Deutschland 2012, HDCAM SR, 99 Min., mit deutschen Untertiteln. Teampremiere
Einführung Matthias Lilienthal, Mitglied der Akademie der Künste
anschließend Gespräch mit Tamer Yigit, Branka Prlic, Moderation Cristina Nord (taz)