Gibt es das richtige Spiel im Falschen? Kunst und Ökonomie im Bereich der Darstellenden Künste
Diskussion zwischen Vertretern von Kunstinstitutionen und freien Strukturen über den Zusammenhang von Kunst und Ökonomie im Bereich der Darstellenden Künste
Mit: Jürgen Flimm (Intendant der Berliner Staatsoper), Mieke Matzke (She She Pop / Universität Hildesheim), Thomas Oberender (Intendant der Berliner Festspiele), Philipp Schulte (Justus-Liebig-Universität Gießen), Annemie Vanackere, (HAU). Moderation: Christophe Knoch (Koalition der Freien Szene)
Begrüßung: Nele Hertling
In seinem Text „Ein paar Narren im Dienst der Gesellschaft“ formuliert der Regisseur Thomas Ostermeier einen schönen Traum: Den des kritischen Umgangs von Theater mit den Phänomenen der Wirklichkeit - jenseits ökonomischen Legitimationsdrucks. Die institutionalisierten Theater, schreibt er, seien in diesem Sinne noch unabhängige, geschützte Orte. Die freie Szene hingegen verschreibe sich mit ihrem aus der Not geborenen Effizienz- und Flexibilitätsvorsprung dem neoliberalen Zeitgeist und den Märkten.
Ist das so? Bedrohen die Produktionsformate und Reflexionsformen der Freien Szene tatsächlich den Schutzraum für Kunst? Und ist es anders herum gefragt noch angemessen, ein kulturelles Gemeinwesen nur über einige wenige Institutionen herzustellen statt über multiple Perspektiven?
Die Sektion Darstellende Kunst hat die Koalition der Freien Szene Berlins eingeladen, in der Akademie ein Gespräch über Kunst und Produktionsstrukturen zu führen, über die gesellschaftskritischen Möglichkeiten von Kunst und die Frage, ob die Polarisierung von Institutionen und freien Produktionsstrukturen überhaupt noch zeitgemäß ist.