Uncertain States – Affective Societies
Ohnmächtige Ermächtigung? Kritische Reflexionen zum Umgang mit Flucht

Gespräch

Flucht und Vertreibung sind seit 2015 ein dominantes Thema in Deutschland. Während einerseits Rechtspopulistinnen und Rechtspopulisten auf gefährliche Weise Kapital aus der Situation schlagen, bemühen sich andererseits viele Menschen und Institutionen um einen verantwortungsvollen Umgang mit Geflüchteten und stellen sich schwierigen Fragen: Wie können Menschen, die Zuflucht in Deutschland suchen, ermächtigt werden und sich ermächtigen? Wo ist Hilfe erwünscht und sinnvoll? Wie ist eine offene Begegnung möglich? Diese Veranstaltung eröffnet eine kritische Reflexion über den Umgang mit Flucht aus der Perspektive unterschiedlicher Akteurinnen und Akteuren. Geflüchtete, ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, Kunstschaffende, Forscherinnen und Forscher sowie Studierende des Instituts für Sozial- und Kulturanthropologie (FU Berlin) führen mit dem Publikum ein (selbst-)kritisches Gespräch über Möglichkeiten und Grenzen – über Ermächtigung und Ohnmacht – in der Auseinandersetzung mit Erfahrungen von Flucht.

Moderiert von Olaf Zenker und Kristina Dohrn, Sozial- und Kulturanthropologinnen und -anthropologen an der Freien Universität Berlin. Sie haben im vergangenen Jahr zwei Lehrforschungen mit Studierenden zur aktuellen Situation von Geflüchteten in Berlin durchgeführt.

Panelteilnehmer: Denise Garcia Bergt, Hansjörg Dilger, Somaye Ebrahimi, Mara Erlenmaier, Manaf Halbouni, Carolina Knerr, Marion Neumann und Christian Torenz.


Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Emotionen und ihre Effekte. Affektive Dynamiken von Flucht und Migration

Eine Kooperation der Akademie der Künste mit dem Sonderforschungsbereich „Affective Societies“ der FU Berlin

Welche Rolle spielen Affekte in den gesellschaftlichen und kulturellen Umwälzungen, die unsere globalisierte Welt derzeit bestimmen? Wie tragen Emotionen zum Eindruck gesellschaftlicher Stabilität und Sicherheit bei, wie provozieren sie aber auch Unsicherheit, Gefährdung und Ausgrenzung? Welche affektiven Dynamiken begleiten den Verlust vertrauter Umgebungen und welche Gefühle fördern, welche erschweren die Ankunft in neuen Lebenswelten? Wie wird mit Emotionen Politik gemacht und warum ist dem argumentativ oft nur schwer etwas entgegen zu setzen?
Die Veranstaltungsreihe nimmt die Gegenwartskunst als herausragenden Ort der Reflexion von Gefühlen und Affekten im Kontext von Flucht, Migration und Mobilität in den Blick. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs „Affective Societies“ an der Freien Universität Berlin treten dabei in Dialog mit Künstlerinnen und Künstlern, Werken und Themen der Ausstellung „Uncertain States“.

Der interdisziplinäre Forschungsverbund „Affective Societies“ an der Freien Universität Berlin untersucht die fundamentale Bedeutung von Affekten und Emotionen für das soziale Zusammenleben in mobilen, vernetzten und mediatisierten Welten des 21. Jahrhunderts.

Freitag, 6.1.2017

16 Uhr

Hanseatenweg

Halle 2

Round-Table-Diskussion mit Geflüchteten, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, Kunstschaffenden, Forscherinnen und Forschern sowie Studierenden. Moderation: Olaf Zenker und Kristina Dohrn

In deutscher und englischer Sprache

Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich „Affective Societies“ der Freien Universität Berlin

Eintritt mit Ausstellungsticket (€ 8/5)

Weitere Veranstaltungen der Reihe:
13.1., 16 – 18.30 Uhr

Kartenreservierung

Tel.: (030) 200 57-1000
E-Mail: ticket@adk.de