Christina Kubisch
PLAY – Zwölf Hörwege
2018
Hörspiele werden nach den ersten Sendungen – anders als Kompositionen, Theaterstücke, Lesungen etc. – oft nicht mehr wiederholt und liegen still in den Radioarchiven. PLAY ist eine Klanginstallation, in der alte und neue Hörspiele der Mitglieder der Akademie der Künste in einem nicht radiophonen Kontext akustisch erfahrbar werden.
In einem Raum hängen Schleifen von elektrischen Kabeln von der Decke, die den Raum füllen und an Schlingpflanzen erinnern. Jede Kabelschleife enthält ein Hörspiel (oder einen Ausschnitt davon). Der Besucher bekommt einen speziellen induktiven Kopfhörer, mit dem er sich frei zwischen den Kabelfeldern bewegen kann. Dabei kann er immer andere Kombinationen von Hörspielen gleichzeitig oder nacheinander entdecken und individuelle "Mixe" zusammenstellen. Die Klänge werden mit der analogen Technik der elektromagnetischen Induktion übertragen.
Der Raum ist still, Menschen bewegen sich hörend langsam zwischen den Kabelschlingen. Erst wenn man den Kopfhörer aufsetzt, werden die Hörspiele erfahrbar. Man folgt der eigenen Bewegung und geht wie durch ein Ensemble von verschiedenen Stücken, die alle gleichzeitig aufgeführt werden, die man aber nie alle zusammen hören kann. Das Wort Hörspiel beinhaltet "Spiel" und das spielerische Entdecken und Erforschen vieler verschiedener Hörspiele wird für jeden Besucher zu einer individuellen Hörerfahrung.
Die Installation läuft vom 15. bis zum 18.11.2018, an den Tagen rund um die Mitgliederversammlung.