Prospektive Archäologie vs. Globale Synchronisierung

Künstlergespräch

Museen und Archive sind wesentlich Zeitmaschinen. Der Mediendenker und -archäologe Siegfried Zielinski diskutiert mit seinen Gästen über die Dystopie einer global synchronisierten Gegenwärtigkeit. Anhand von Margit Rosens in die Zukunft gerichtetes Archiv medialer Künste, Franziska Latells Forschung zur radikalen Öffnung von Archiven unter Bedingungen der Digitalisierung und Anita Paneks Projekt „Alchemie des Punk“, das in analytische Texte, Filme, szenische Opern, Dichtungen und Kompositionen mündet, werden (An)Archive, Sammlungen und Ausstellungen als Überraschungsgeneratoren erkundet.

Siegfried Zielinski, MedienDenker, Miterfinder einer Archäologie der Medien, Kurator und Schriftsteller. Professor Emeritus für Medientheorie an der Universität der Künste Berlin, Michel-Foucault-Professur für Medienarchäologie & Techno-Ästhetik an der European Graduate School Saas Fee. Gründer und Leiter des Internationale Vilém-Flusser-Archivs in Köln und Berlin (1998-2016). Gründungsrektor der Kunsthochschule für Medien Köln (1994-2000) sowie Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (2016-2018). Mitglied der Akademie der Künste Berlin und der nordrhein-westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Sein bekanntestes Buch Archäologie der Medien (2002) (Deep Time of the Media, 2006) wurde in viele Sprachen übersetzt.

Margit Rosen leitet die Abteilung Wissen am Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) Karlsruhe. Sie hat dort begonnen, ein nicht nur inhaltlich einmaliges, sondern vor allem lebendiges und in die Zukunft gerichtetes Archiv medialer Künste aufzubauen. Ihr eigenes Forschungsfeld ist die Archäologie der künstlerischen Mediatisierung des Computers.

Franziska Latell leitet den Bereich der Sammlungen der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen in Berlin. Sie erforscht und begleitet gegenwärtig kritisch den Prozess der zunehmenden Öffnung der Sammlungen und Archive unter den Bedingungen fortgeschrittener Digitalisierung und Vernetzung (open access).

Aneta Panek arbeitet kreativ zwischen den zeitgenössischen Szenen in Berlin, Warschau und Paris. In ihrem Projekt „Alchemie des Punk“ erforscht sie die äußerst heterogenen Erscheinungen der aufbegehrenden und irritierenden künstlerischen Ausdrucksformen, die als Punk zusammengefasst werden. Aus ihrer Arbeit in und mit den (An)Archiven entstehen analytische Texte, Filme, szenische Opern, neue Dichtungen und Kompositionen.

Dienstag, 10.8.2021

19 Uhr

Pariser Platz

Gespräch mit Siegfried Zielinski, Margit Rosen, Franziska Latell und Aneta Panek

In deutscher Sprache

Eintritt frei

Auch als Livestream

Weitere Informationen

Kostenfreie Tickets sind an der Abendkasse erhältlich. Reservierungen sind momentan nicht möglich.

adk.de/gedaechtnis