Volker Koepp: In Sarmatien
Volker Koepps Film ist eine Reise durch Sarmatien. Sarmatien wurde in der Antike die Region zwischen Weichsel, Wolga, Ostsee und Schwarzem Meer genannt, auf dem heute die Länder Moldawien, Weißrussland, Litauen und Ukraine liegen. Der Filmemacher bereist das Gebiet und spricht mit den Menschen über ihre Heimat, ihr Leben und ihre Träume. Beeinflusst haben ihn dabei auch die Werke des Lyrikers Johannes Bobrowski, der diese Gegend erkundete und darüber schrieb.
Regisseur Volker Koepp über den aktuellen Anlass der Wiederaufführung:
„Seit ich 1962 Johannes Bobrowskis Gedichtband Sarmatische Zeit gelesen hatte, bewegte ich mich gedanklich mit alten Landkarten in diesem geografischen und kulturellen Raum östlich der Weichsel. Später dann drehte ich Filme mit Menschen in diesen Landschaften zwischen der Ostsee und dem Schwarzen Meer. Versuche, etwas über das Verhältnis der Deutschen zu ihren östlichen Nachbarn zu erzählen und zum Verhältnis zwischen den Völkern dort - ‚unter ihnen immer auch die Judenheit‘ (Bobrowski). Während der Vorbereitung der Dreharbeiten für In Sarmatien traf ich 2012 Tanja Kloubert, aus Czernowitz stammend, Mitwirkende und auch Mitarbeiterin unserer Filme. Sie sagte mir damals, dass Russland in der Ukraine Krieg machen würde. Es würde Blutvergießen geben. Ich hielt es damals für unmöglich. Als am 16. März 2014 der Film während des Kinostarts in Berlin in der Akademie der Künste aufgeführt wurde, war die Annexion der Krim beinahe abgeschlossen. Seit acht Jahren gibt es nun im östlichen Europa Krieg. Die Hoffnung der Neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts auf ‚eine Zeit ohne Angst‘ ist nun mit dem barbarischen Überfall auf die Ukraine zunächst zerstoben.“
Eine Veranstaltung der Sektion Film- und Medienkunst, Volker Koepp (Regisseur und Mitglied der Akademie der Künste) und dem Filmverleih Salzgeber.
Um Spenden für die Initiative Ukraine-Hilfe Berlin, die momentan Unterstützung vor Ort und für Geflüchtete leistet, wird gebeten.