Anna Seghers-Preis 2023 Makenzy Orcel und Bonn Park
Der Anna Seghers-Preis 2023 geht an den haitianischen Autor Makenzy Orcel und den deutschen Dramatiker Bonn Park.
Mit dem haitianischen Romancier und Lyriker Makenzy Orcel wird erstmals ein frankophoner Autor aus Lateinamerika ausgezeichnet. Der Juror Gernot Kamecke hebt insbesondere seine Romane Les Immortelles (Die Unsterblichen), L’Ombre animale (Tierischer Schatten) und L’Empereur (Der Kaiser) hervor, „deren sprachspielerische Traumwelten die soziale und politische Gegenwart Haitis sezieren“.
Mit Bonn Park wird ein deutscher Preisträger geehrt, dessen Schwerpunkt auf der Dramatik liegt, womit auch er in der Geschichte des Anna Seghers-Preises eine Ausnahme bildet. Jurorin Christine Wahl betont das breite Spektrum an Inspirationsquellen für Parks Werke, von Tschechow und Schiller bis hin zu Walt Disney und amerikanischen Highschool-Musicals.
Den mit je 12.500 € dotierten Preis erhalten jeweils ein Autor oder eine Autorin aus dem deutschen Sprachraum sowie Lateinamerika, dem Kulturraum von Anna Seghers’ Exil. Die Geehrten sollen wie einst Anna Seghers den Wunsch haben, mit den Mitteln der Kunst zu einer gerechteren, menschlicheren Gesellschaft beizutragen. Für die Auswahl der beiden Preisträger*innen waren 2023 Gernot Kamecke und Christine Wahl zuständig.