JUNGE AKADEMIE: Open Studios
Mehrmals im Jahr öffnet die JUNGE AKADEMIE ihre Ateliers im Hanseatenweg für Open Studios mit Präsentationen von aktuellen Stipendiat*innen. Die von dem Architekten Werner Düttmann entworfenen geräumigen, zweistöckigen Ateliers mit Blick in den Tiergarten werden von den Stipendiat*innen als Ausstellungsraum genutzt, um bestehende und im Entstehen begriffene Werke zu zeigen und Einblicke in das Panorama ihrer Ideen und Projekte zu geben.
Mit Präsentationen von Maithu Bùi, Josephine Macken und Steloolive.
Maithu Bùis (Mensch Maschine Stipendiatin) fortlaufende Forschung zu Netzwerken der Gewalt untersucht, wie Technologien Polytomien verkörpern, die mit endlosen Kriegen, der Heimautomatisierung und der Grenzsicherung verflochten sind. Polytomien stellen Knoten in Verzweigungsmodellen dar, bei denen mindestens drei oder mehr Verzweigungen von einem Punkt ausgehen, was auf Beziehungen zwischen Clustern hinweist, wie zum Beispiel zwischen Smart-Geräten und ökologischen Systemen. Das Projekt Operation Deminer untersucht die Ausbeutung von marginalisierten Lebewesen und Technologien bei der Beseitigung von Minen und Sprengstoffen und deren Auswirkungen auf die Umwelt. fromBattlefields toRoboders untersucht reduktive Technologien, die nach der Erprobung und dem Einsatz in Kriegen zu künstlichen Grenzen migriert sind. Robotic Domicides befasst sich mit der Dichotomie von potenziellen Tatorten in intelligenten Häusern und intelligenter Gewalt außerhalb dieser Häuser.
Mit Linien, Oberflächen und Zeitlichkeit von Materialien, untersucht die Stipendiatin Josephine Macken (Sektion Musik) in ihrer Praxis als Komponistin und Instrumentalistin Zugänge zu Notenschrift über Materialien, wobei sie Partituren nicht als Repräsentation statischer Objekte im Raum konzipiert, sondern als dynamische Entfaltungen in der Zeit. Besucher*innen werden das Atelier in seinem gelebten, dynamischen Zustand erfahren mit ausgestellten Arbeiten in unterschiedlichen Stadien der Fertigstellung: halb-gebaute (manchmal halb-klingende) Instrumente, Partituren auf Stoffen, die von Geländern und Lichtvorrichtungen schweben, oder Arbeiten, die als Anleitungen für die Herstellung von Partituren fungieren. Das Atelier wird auf diese Weise zu einem intimen Raum des Hörens. Mit Interventionen durch die Künstlerin.
Im Mittelpunkt der Arbeit des Komponisten und Klangkünstlers Steloolive (Sektion Musik) steht die unermüdliche Leidenschaft für die Evolution des Klangs. Er verbindet verschiedene Einflüsse und überschreitet die Grenzen von Genres und Erwartungen. Für das Open Studio erweitert er sein fortlaufendes „Geruchsprojekt“ um The Art of Listening with the Eyes and Smelling with the Ears. Im Rahmen der Residency erkundet er die experimentelle Praxis der abstrakten „Geruchslandschaft“ durch eine Fusion von Bild und Ton in einem Installationsformat. Mit diesem Projekt hinterfragt Steloolive die Sinneswahrnehmung und vertieft unser Verständnis der Welt, die uns umgibt.