Die Zukunft der Kritik

Jeder Mensch ist heute ein Kritiker. Aber wo ist die Kritik? Wir sind alle Expertinnen und Experten, die einander bewerten. Aber woher nehmen wir die Kriterien? Jedes Theater, jedes Museum, jedes wissenschaftliche Institut soll seine Arbeit heute selbst erklären und bewerben – während unabhängige Vermittlung, Einordnung, Bewertung mit den allgemeinen Medien schwinden. Aber ohne Kritik keine Öffentlichkeit. Ohne Öffentlichkeit keine Künste. Ohne Künste keine Demokratie.

Ausgerechnet jetzt, da die Monopole der Kritik gebrochen sind und endlich mehr Perspektiven Raum bekommen, erlebt die Kritik ihre größte Krise. Diese Krise dient dem Kongress „Die Zukunft der Kritik“ als Linse, um die grundlegenden Veränderungen von Öffentlichkeit, Institution und Gesellschaft in den Blick zu nehmen. 90 internationale Gäste aus Theater, Musik, Literatur, Film, Architektur, bildender Kunst und den Medien sprachen an zwei Wochenenden in der Akademie der Künste, Berlin, und der Bundeskunsthalle in Bonn über die Zukunft des Gemeinwesens. 

Die Kurator*innen geben Einblick in die Entstehung und die Themen des Kongresses
Lesen Sie ein Gespräch zwischen Angela Lammert und Kolja Reichert in Ausgabe 19 des Journals der Künste. Mit einer künstlerischen „Carte blanche“ von Jochen Gerz.

Bundeskunsthalle, Bonn

Kritik in der Hyperzirkulation

Ab 11 Uhr 
Führungen durch den Kanzlerbungalow

mit Anmeldung

11 Uhr
Meme-Workshop
Cem A. aka @freeze_magazine

11 Uhr
Workshop: Infrastructures of Consent
Julio Linares und Zsófia Samodai

13 Uhr
Führung durch die Ausstellung ,,Die Oper ist tot! Es lebe die Oper!" mit Kuratorin Katharina Chrubasik

14.30 Uhr 
Begrüßung und Einführung

Eva Kraus, Thomas Krüger, Daniéle Perrier, Karin Sander

15 Uhr 
Keynote von New Models
Do You Know Where You Live? Critical Survival 

Caroline Busta und Lil Internet

15.30 Uhr
New Models im Gespräch mit Kolja Reichert

16.30 Uhr 
Das Urteil der Masse vs. Das Urteil der Experten

Christian Demand, Julia Grosse, Wolfgang Ulrich
Moderation: Elke Buhr

18 Uhr 
Memes vs. Museums: Kritik nach Instagram

Cem A. aka freeze_magazine, Joshua Citarella, Dena Yago
Moderation: Gregor Quack

20 Uhr 
Kritische Infrastrukturen: Was kann man bauen?

Julio Linares, Laura Lotti, Cassie Thornton
Moderation: Massimiliano Mollona

21 Uhr
Konzert: Arnold Dreyblatt

22 Uhr
Party mit Lil Internet und Eric D. Clark 

Fall und Aufstieg der kritischen Öffentlichkeit

11 Uhr
Keynote: Nikita Dhawan
Ästhetische Aufklärung und die Kunst der Dekolonisierung 

12 Uhr
Was kann die Kritik, was können die Künste?
Arnold Dreyblatt, Annesley BlackWilfried Wang
Moderation: Angela Lammert

13 Uhr
Führung durch die Ausstellung "Ernsthaft?! Albernheit und Enthusiasmus in der Kunst"
mit Kurator Jörg Heiser

14 Uhr
Sinn und Eigensinn: Verstehen sich die Kritik und die Künste?
Helmut Draxler, Leonie Reineke, Kathrin Röggla
Moderation: Georg Imdahl

16 Uhr
Zur Dekolonisierung des Kunsturteils
Eric D. Clark, Marcel Odenbach, Noemi Smolik, Julia Wissert
Moderation: Jörg Heiser

17.30 Uhr
Was heißt in Zukunft Subjekt?
Eva Illouz, Zairong Xiang
Moderation: Ann Cotten

Akademie der Künste, Berlin

10 – 16 Uhr
Workshops (Intern)
mit Max Linz, Carolin Naujocks, Florian Neuner, Georg Seeßlen, womynofcolors_spacemakers

Workshop: Carolin Naujocks/Florian Neuer
Musikkritik

Das „Elend der Musikkritik“ (Carl Dahlhaus) ist ein Vielfaches. Weder kann man in der heutigen Gesellschaft einen einheitlichen Kulturbegriff noch den Hintergrund eines verlässlichen Bildungskanons voraussetzen. Insofern muss der Anspruch an den Kritiker, den Schlüssel zur musikalisch-ästhetischen Wirklichkeit in der Gesellschaft zu liefern, paradox bleiben. In dem Workshop geht es um die Frage, wie sich aktuell Kriterien zur Beurteilung von insbesondere neuer Musik herleiten lassen, welche Analogien und Unterschiede es zur Literaturkritik gibt und ob sich wechselseitige Blicke aufs jeweils andere Metier lohnen.

Carolin Naujocks, Redakteurin für Neue Musik, Deutschlandfunk Kultur
Florian Neuner, Schriftsteller, Hörfunkautor, Kritiker

Workshop: Georg Seeßlen
FILMKRITIK UND FILMKULTUR
Ein Gruppengespräch zur Krise und darüber hinaus

Bei der Veranstaltung „Visioni d’Italia“ in Rom erklärte der Filmemacher und Kinobetreiber Nanni Moretti die Krise des (italienischen) Films auf der Basis von drei Erscheinungen: Die gewandelten Marktverhältnisse, die „hässlichen Filme“ und der Rückzug, ja das Verschwinden der Filmkritik aus den Medien. In Anbetracht dessen, dass die Arbeitsbedingungen und die Wertschätzung der italienischen Kolleginnen immer noch deutlich besser ist als hierzulande, könnte auch in Deutschland das Augenmerk auf einen Zusammenhang zwischen Kino-Krise und Krise der Filmkritik gerichtet werden. Nanni Moretti schloss seinen Appell übrigens mit der Bemerkung, dass es nichts Schlimmeres als ein „Weiter so“ gebe.

Und noch etwas kann von Moretti übernommen werden: Es geht in dieser Situation nicht ums Lamentieren, sondern um tatkräftige Veränderung. So sollte unsere Gruppen-Kommunikation auch nicht allein als Krisengespräch, sondern auch als Suche nach Veränderungsmöglichkeiten dienen.


Die Leitlinien des Gesprächs liefern einerseits

1. Die Basis-Grammatik der Kritik und ihre Wandlungen

Wer schreibt wie über was für wen mit welcher Absicht?

In diesen „Fluss“ eines kritischen Prozesses kann man, je nach professioneller Situation zwischen Produktion, Vermittlung, Organisation, Reflexion und Theorie an verschiedenen Stellen einsteigen.

2. Der soziale, ökonomische, politische und kulturelle Rahmen, in dem das geschieht

Er hat vier Eckpunkte:

Politische Ökonomie
(Berufsbild, Arbeitsbedingungen, Ausbildung etc.)

Strukturwandel der Medien
(Vom Printmedium zum Podcast, vom Kino zum Streamen etc.)

Kulturpolitik
(Veränderungen der Fördersysteme, Musealisierung vs. Marktgeschehen)

Audiovisuelle Semantik
(Veränderungen des Sehens und der Sehweisen)

Bei der Entwicklung eines Modells, das sowohl die Grammatik der filmkritischen Produktivität – als Teil, nicht als Gegenüber der Filmkultur – als auch die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen dafür umfasst, geht es darum, Transparenz und Interesse miteinander zu verbinden. Ziel ist es, eine Basis für Debatten zu schaffen, an denen eben nicht nur „Experten“ und „Betroffene“ teilnehmen können, sondern jede und jeder, die oder der an einer Kultur der Bilder interessiert sind. Das Publikum ist kein quantifizierter „Kunde“, sondern ein qualifizierter Partner in einem kulturellen Prozess.

Georg Seeßlen, Journalist, Autor, Dozent
Max Linz, Filmregisseur


Teilnehmer*innen:
Robert Bramkamp, Filmemacher; Max Linz, Filmemacher; Bert Rebhandl, Kritiker und Herausgeber; Elīna Reitere, Filmwissenschaftlerin und -kritikerin; Sophie Charlotte Rieger, Gründerin des feministischen Filmmagazins FILMLÖWIN; Wolfgang M. Schmitt, Filmkritiker und YouTuber; Dennis Vetter, Filmkritiker und Mitbegründer der Woche der Kritik

Workshop: womynofcolors_spacemakers
Something’s cooking

In regelmäßigen Online-Meetings treffen sich womynofcolors_spacemakers aus Architektur, Raumplanung und Theorie seit Mai 2021, um sich in Fragen des Kampfes für mehr räumliche Gerechtigkeit zu organisieren und gemeinsam Perspektiven einer kritischen, antirassistischen und „dekolonial-feministischen“ (Françoise Vergès) Raumpraxis zu entwickeln. Im Workshop werden Fragen der begrifflichen Selbstbestimmung, inhaltliche Grundsätze sowie Möglichkeiten der kollektiven Organisierung und Sichtbarwerdung der Gruppe rund um womynofcolors_spacemakers näher verhandelt. Wir diskutieren, wie zukunftsfähige Raumpraxis und Kritik unmittelbar miteinander verwoben sind: Es brodelt – Something’s cooking!

Teilnehmerinnen:
Iman Atwa, Kawthar El-Qasem, Sophia Frommel, Noa K. Ha, Mogheesa Hasnain, Sarah Naira Herfurth, Olivia Heung, Natalia Hinz, Rowaa Ibrahim, Melissa Koch–Makele, Tonderai Koschke, Sarah Maâfi, Melanie Nguyen, Fernande Njonkou Njanjo, Ana Rodriguez Bisbicus, Niloufar Tajeri, Tazalika M. te Reh, Océane Vé-Réveillac, Anna Yeboah   


Ab 11 Uhr
Führungen durch den Bilderkeller der Akademie der Künste Pariser Platz
(Anmeldung: kongress@adk.de)

12 Uhr
Führung durch die Ausstellung „Spurensicherung. Die Geschichte(n) hinter den Werken“
(Anmeldung: kongress@adk.de)

18 Uhr
Begrüßungen und Einführung
Dr. Johanna M. Keller, Programmbeauftragte der Akademie der Künste, Berlin
Dr. Eva Kraus, Intendantin der Bundeskunsthalle, Bonn
Paloma Nana, Sprecherin von „Kritik Ausstellen“ – Studentische Präsentation von Kritik-Nachlässen aus dem Archiv der Akademie der Künste, Berlin

„Kritik Ausstellen“ – Studentische Präsentation von Kritik-Nachlässen aus dem Archiv der Akademie der Künste, Pariser Platz
Studierende der Leuphana Universität Lüneburg und der Humboldt-Universität zu Berlin

18.30 Uhr
Karin Sander: In höchsten Tönen
Aufführung: Ensemble Mosaik
Karin Sander, Direktorin der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste, Berlin

Angela Lammert, Akademie der Künste, Berlin
Kolja Reichert, Bundeskunsthalle Bonn

19 Uhr
Keynote: Senthuran Varatharajah, Schriftsteller und Philosoph
Ein Text ist ein Gott in Trümmern

Senthuran Varatharajah – Autor der Romane Vor der Zunahme der Zeichen und Rot (Hunger) – über Kritik als Bedingung der Freiheit aller

20 Uhr
Transversale Kritik

Kunstkritik kann nicht länger selbstreferenziell sein. Die Schnitte, die sie zukünftig anlegt, sollten transversal verlaufen, diagonal zum Wissen und den Ästhetiken, die sowohl die Künste als auch die Wissenschaften generieren.

Elke Bippus, Kunsttheoretikerin und -historikerin, Zürcher Hochschule der Künste
Jimmy Robert, Künstler, Universität der Künste, Berlin
Moderation: Anh-Linh Ngo, Chefredakteur von Arch+

Wer kritisiert wen von wo aus?

11 Uhr
Keynote: Julieta Aranda, John Miller
Julieta Aranda,Künstlerin, Autorin und Redakteurin, e-flux journal
John Miller, Künstler und Kritiker, Barnard College, Columbia University, New York

12 Uhr
Sendung vs. Kritik: Die allgegenwärtige Logik der Verstärkung

Nicht mehr auf die Medien der allgemeinen Öffentlichkeit vertrauend, produzieren Galerien und Institutionen ihre eigenen Medien und beschäftigen dafür Kritikerinnen und Kritiker. Erfolge werden nicht durch kritischen Austausch errungen, sondern durch die Bildung von Allianzen. Die Kraft der Marken überstrahlt die Kraft der Argumente. Was unterscheidet Sendung und Kritik, und welche Macht bleibt Kritik in der Logik der Verstärkung?

Kate Brown, Europaredakteurin, Artnet News
Holger Liebs, Leiter der Abteilung Medien und Kommunikation, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Alex Scrimgeour, Redakteur, Hauser & Wirth Publishers
Moderation: Julia Voss, Kuratorin und Kritikerin, Deutsches Historisches Museum Berlin

13.30 Uhr
Führung durch die Ausstellung „Spurensicherung. Die Geschichte(n) hinter den Werken“ und den „Bilderkeller“
(Anmeldung: kongress@adk.de)

14.30 Uhr
Orte und Ökonomien der Kritik

Ökonomische Verwertbarkeit zersetzt den kulturellen Raum und hat im Relevanzverlust von Kritik eine neue Stufe erreicht, ob es schwindende Feuilletonseiten oder die jüngsten Veränderungen im öffentlich-rechtlichen Bereich betrifft. Wer erhält überhaupt eine Stimme in der Öffentlichkeit? Welche neuen Foren haben sich gebildet? Wie ist dem Relevanzverlust von Kritik entgegenzutreten?

Martin Schüttler, Komponist
Rüdiger Suchsland, Filmkritiker und -regisseur, artechock film
Zoe Miller, Künstlerin und Autorin
Moderation: María Inés Plaza Lazo, Kritikerin und Kuratorin, Mitgründerin und -herausgeberin von Arts of the Working Class


16.30 Uhr
Kritik unter politischem Druck

Mit der Plattform „Artists at Risk“, die als Netzwerk-Institution Residenzen für gefährdete Künstlerinnen und Kritiker aus Krisengebieten anbietet, wird nach veränderten Distributionsmodellen und Bildpolitiken von Kritik gefragt.

Danson Kahyana, Dichter und Wissenschaftler, Makerere University, PEN Uganda
Sara Nabil, Künstlerin und Kuratorin, Mitgründerin der Shamama Gallery, Kabul
Barış Seyitvan, Künstler und Kurator
Moderation: Marita Muukkonen, Ivor Stodolsky, Gründer und Leiter von Artists at Risk

19 Uhr
Workshop Reports

Carolin Naujocks, Redakteurin für Neue Musik, Deutschlandfunk Kultur / Florian Neuner, Schriftsteller, Hörfunkautor, Kritiker
Womynofcolors_spacemakers, Architektinnen, Raumpraktikerinnen und Kritikerinnen
Georg Seeßlen, Journalist, Autor, Dozent / Max Linz, Filmregisseur

Feedback: Wolfgang Ulrich, Kunsttheoretiker, Association Internationale des Critiques d’Art – AICA (Absage) / Saba Nur-Cheema, Politikwissenschaftlerin, Publizistin und Antirassismustrainerin (Absage)

19.30 Uhr
Form vs. Kontext

In welchem Verhältnis steht eine werkimmanente Kritik zu einer, die gesellschaftliche Privilegien der Künstlerinnen und Künstler einbezieht? Lassen sich beide in ein produktives Verhältnis setzen?

Nikita Dhawan, Professorin für Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Politische Theorie und Ideengeschichte, TU Dresden
Heinrich Dunst, Künstler
Tal Sterngast, Kritikerin für Yvette Mutumba, Mitbegründerin und künstlerische Leiterin der Plattform Contemporary And (C&), AICA (Absage)
Moderation: Klaus Speidel, Philosoph und Kritiker, Universität für angewandte Kunst, Wien

21 Uhr
Party
mit Eric D. Clark, Künstler und DJ

Wie hat sich die Rolle der Kritik verändert?

11 Uhr

Einführung: Angela Lammert, Akademie der Künste, Berlin / Kolja Reichert, Bundeskunsthalle Bonn

Statement: Kunstkritik als Sprachspiel

Ohne festes Subjekt und Regelwerk ist Kunstkritik zuallererst ein „Sprachspiel“ (Ludwig Wittgenstein). Kritik schafft Ebenen und Kontexte der Ansprechbarkeit von Kunstwerken, die für die Entstehung und Unterhaltung des gesellschaftlichen Diskurses über „Kunst“ unerlässlich sind.

Robert Kudielka, Philosoph und Kritiker

11.30 Uhr
Das partizipative Kunstwerk

Wenn sich Werke in Partizipation auflösen, schwindet die urteilende Distanz. Über den Verlust des Außen in der Immersion und die Repositionierung der Kritik.

Torsten Michaelsen, Künstler, Ligna (Performancegruppe)
Hanno Rauterberg, Autor und Kritiker, Die Zeit
Moderation: Dorte Lena Eilers, Professorin für Kulturjournalismus, Hochschule für Musik und Theater, München / Christine Wahl, Theaterkritikerin, Nachkritik.de

14 Uhr
Snackability, deep reading und?

Die Kritik der Kritik ist ein Schlachtfeld. Was ist gute Literatur? Wie sind die veränderten kritischen Begrifflichkeiten zu fassen? Wo sind die neuen Foren der Kritik zwischen Erwartungen an leichte Konsumierbarkeit einerseits und dem Bedürfnis nach Literatur als Spiegel des eigenen Lebens und des Selbst andererseits?

Mara Delius, Literaturkritikerin, Die Welt, Herausgeberin von Literarische Welt (Absage)
Berit Glanz, Dichterin und Übersetzerin, 54books.de
Linn Micklitz, Schriftstellerin, Literaturredakteurin, kreuzer – Das Leipzig Magazin, und Podcaster, Wasser und Buch
Jutta Müller-Tamm, Philosophin, Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin
Moderation: Ulrike Draesner, Dichterin

15.30 Uhr
Aufenthalt im (Sprach-) Material: Kritische Schreibweisen

Auf welche Weise artikuliert die Kritik der Künste eine Kritik an der Gesellschaft? Das vom Graduiertenkolleg „Kulturen der Kritik“ konzipierte Panel fragt von unterschiedlichen historischen Schreibweisen und ihrem Bezug zu Form, Gegenstand und Publikum ausgehend nach Modellen einer zukünftigen Kritik.

Ines Geipel, Dichterin und Publizistin
Isabel Mehl, Kunsthistorikerin
Verena Lueken, Journalistin, Filmkritikerin und Dichterin
Moderation: Beate Söntgen, Kunsthistorikerin und Kritikerin, Leiterin des Graduiertenkollegs „Kulturen der Kritik“, Leuphana Universität Lüneburg

17.30 Uhr
Resümee: New Models

Die frühere Chefredakteurin der Zeitschrift Texte zur Kunst, Caroline Busta, und der Musikproduzent Lil Internet (beide Berlin) haben ihre Konsequenz aus der Prekarisierung kultureller Arbeit gezogen – und betreiben mit New Models einen der interessantesten Podcasts über Kultur, Kritik und Internet-Phänomene. New Models präsentieren eine schlagende Analyse der veränderten Bedingungen von Kritik und finden ihre Zukunft in der Selbstorganisation.

18 Uhr
Wo ist die Öffentlichkeit im Metaverse?

Wie haben sich das Verhältnis und die Zukunft von Kunst, Kritik, Institutionen und Öffentlichkeit zwischen Staat und Kryptokapitalismus verändert? Welche Kritikbegriffe und -praxen sind zu entwickeln, die es mit den derzeitigen Zirkulationsbedingungen aufnehmen können? Was kann man bauen?

Mat Dryhurst, Komponist und Gründer
Niklas Maak, Architektur- und Kunstkritiker, Frankfurter Allgemeine Zeitung (Absage)
Hito Steyerl, Filmemacherin, Autorin
Moderation: Joshua Citarella, Künstler

In Kooperation mit der deutschen Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbands AICA, dem DFG-Graduiertenkolleg „Kulturen der Kritik“ der Leuphana Universität Lüneburg und dem Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin


Aufzeichnung des Kongresses

Weitere Aufzeichnungen

Am 23.11.2022 fand ein Arbeitstreffen via Zoom mit Kritiker*innen und Filmemachenden statt.  mehr

FAQ

Deutsch und Englisch. Das gesamte Programm wird simultan übersetzt.

Eine Liste aller Lebenden, die sich um die Kritik verdient gemacht haben, würde jeden Rahmen sprengen. Viele hätten auf den Podien sitzen können. Die Besetzung verdankt sich zahlreichen Gesprächen unter Mitgliedern der Akademie der Künste sowie mit dem Kunstkritiker*innenverband AICA und dem Graduiertenkolleg „Kulturen der Kritik“ an der Leuphana Universität Lüneburg. Die Akademie der Künste, die Bundeskunsthalle und ihre Partner setzen mit dem Kongress ein kulturpolitisches Zeichen für die Notwendigkeit der Kritik. Mögen viele weitere Formate folgen.